Klimafreundlich per Bahn
Seit der Inbetriebnahme 2011 setzt das Recycling Zentrum (RZ) Ahrental südlich von Innsbruck – mit den Betreibern ATM-Abfallwirtschaft Tirol Mitte und IKB-Innsbrucker Kommunalbetriebe – bereits auf die Schiene. Der Rest- und Sperrmüll der Stadt Innsbruck, der Bezirke Innsbruck-Land und Schwaz wird mittels modernster Technologie im RZ Ahrental sortiert und für die thermische Verwertung aufbereitet. Es entstehen sogenannte Energieballen, die in Industrieanlagen als hochwertiger Ersatz für fossile Brennstoffe gefragt sind. Eine Tonne dieses Ersatzbrennstoffes hat einen Heizwert, der dem von rund 500 Litern Heizöl entspricht. Mit der Jahresmenge an Brennstoff könnten 18.000 Einfamilienhäuser mit Energie versorgt werden.
Pro Jahr werden bis zu 75.000 Tonnen an mechanisch zu Brennstoff aufbereiteten Abfällen mit der Bahn zu den Abnehmern gebracht.
Fazit: Bisher wurden 1.111.111 Tonnen an Abfällen mit der Bahn transportiert!
„Seit 12 Jahren läuft dieser Transport über die Scheine mittels „Mobiler“ reibungslos“, erklären die RZ Ahrental-Betreiber, ATM-Chef Dr. Alfred Egger und IKB-Vorstand Dr. Thomas Pühringer unisono. „Damit sparen wir rund 4.000 LKW-Fahrten pro Jahr ein und reduzieren die Emissionen erheblich.“ Klimaschutzlandesrat René Zumtobel freut sich über die Initiative: „Eine tolle Geschichte und vorbildhaft, da der Transport freiwillig ohne gesetzliche Verpflichtung schon bisher stattfand – und das zum Vorteil aller Beteiligten – eine echte Win-win-Situation. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“
Was seit über 12 Jahren im RZ Ahrental praktiziert wird, ist seit 1. Jänner 2023 verpflichtend.
Seit Jänner 2023 besteht die Pflicht zum Transport von Abfällen mit der Bahn, wenn das Gesamtgewicht zehn Tonnen überschreitet und die Transportstrecke auf der Straße mehr als 300 km beträgt. Die Rahmenbedingungen für die verpflichtenden Abfalltransporte per Bahn werden jedoch weiter verschärft: ab 1.1.2024 reduziert sich die erlaubte Transportstrecke auf der Straße bis auf 200 km und ab 1.1.2026 bis auf 100 km.
RZ Ahrental | Zahlen, Daten, Fakten
- 2011 von ATM und IKB in Betrieb genommen, um eine langfristige Lösung für die Verwertung von Rest- und Sperrmüll im Tiroler Zentralraum und damit Entsorgungssicherheit für die Gemeinden zu garantieren
- Einzugsgebiet Innsbruck, Innsbruck-Land und Schwaz mit rund 380.000 Einwohnern
- Durchschnittlich 350 – 400 angelieferte Tonnen Rest- und Sperrmüll pro Tag
- Besucherzentrum mit speziellen Führungen für Schulklassen
Foto (© Land Tirol/Knabl, Abdruck honorarfrei): v. l. ATM-Geschäftsführer Alfred Egger, LR René Zumtobel und IKB-Vorstand Thomas Pühringer freuen sich über 1.111.111 Tonnen auf der Schiene.